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Steuerpult im Regieraum Sender Potsdam RBB

Bericht Führung Campus Griebnitzsee

Schon seit einigen Jahren ist es mir wichtig, die Entwicklung der Universität- und Hochschulsituation in der Landeshauptstadt im Auge zu behalten und auch in Führungen vorzustellen. Leider waren diese nie gut gesucht. Lag es daran, dass ich das Thema nicht treffend beschrieb oder gibt es in der Öffentlichkeit Berlins wenig Interesse an den Bildungsmöglichkeiten in Potsdam? Immerhin sind rund ein Viertel der Studenten aus Berlin und die Kooperationen zwischen beiden Städten greifen auch hier. Und Potsdam hat sich zu einem exzellenten Bildungsstandort entwickelt!  Noch 1945 gab es hier keinen einzigen Studienplatz… Die DDR musste durch die Berlin-Situation Abhilfe schaffen und gründete eine Pädagogische Hochschule und eine Ausbildungsstätte für Juristen, Staatsrechtler, Politikwissenschaftler. Schließlich zog auch das MfS nach und besetzte im Potsdamer Stadtteil Eiche-Golm einen Hügel für ihre eigene Hochschule.

Aus diesen drei Einrichtungen wurde am Anfang der 90iger Jahre die Uni Potsdam. Vom MfS wurde dabei natürlich nur der Standort übernommen und ist heute der Naturwissenschaftlich-Mathematische und Humanwissenschaftliche Teil. In Babelsberg, also Griebnitzsee, ist die Ausbildung der Juristen und Sozialwissenschaften konzentriert und von der Mathematik her das Uni-Institut für Informatik.

Mein Rundgang aber begann mit dem HPI. Hasso Plattners Stiftung, geschaffen aus Gewinnen von SAP, bekam vom Land Brandenburg 30 000 Quadratmeter geschenkt  -  mit großem Erfolg schufen und schaffen Plattner und Kollegen hier ein Zentrum für Software-Schöpfer von Anwendungsprogrammen für Nutzer nicht an Heimcomputern oder gar Handys oder I-Pads, sondern für Industrie, Forschung, Verwaltung für betriebliche Steuer-und Leitungszwecke. Zu sehen war davon freilich nichts, aber der Campus selbst überzeugt durch seine Großzügigkeit und klare Architektur. Gleich nebenan stehen die einstigen Präsidialgebäude des DRK (in NS- Zeit geschaffen und geführt von der SS). Sie sind das einzige, was von den Hitler/Speer Plänen der beabsichtigten „Ufa-Stadt-Babelsberg“ realisiert wurde. In DDR-Zeiten war hier der Hauptteil der Hochschule für Staat und Recht mit dem Institut für Internationale Beziehungen (die Kaderschmiede z.B. der Diplomaten). Heute ist hier teils Standort des Exzellenz-Studiensgangs des HPI und wie schon erwähnt der Juristen und Sozialwissenschaftler. Ein moderner Anbau mit Mensa wurde zur Jahrtausendwende geschaffen.

In Unmittelbarer Nähe liegt das Filmstudio-Gelände und auch der Potsdamer Teil der RBB. Hier hatte ich eine Führung erbeten, denn es lag genau auf unserem Kurs und ich selbst war sehr neugierig auf so ein modernes Studio. Die Führung durch eine Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit gab dann Einblick in die Fernsehproduktion der Nachrichten mit Studio und Redaktion und deren Regieräume. Beeindruckend  dann auch das benachbarte Radioredaktionshaus, wo wir problemlos in das große Redaktionsbüro konnten und durch eine Scheibe unmittelbar die Sprecherin beobachteten.

Letzte Station war die Filmhochschule „Konrad Wolf“, ebenfalls in der Marlene-Dietrich-Straße. Die Hochschule bekommt zurzeit einen Anbau, sie wächst und ist seit rund zwei Jahren Universität.  Der Neubau vom Jahr 2000 wurde mit Recht damals jubelnd begrüßt und erschloss sich uns bei einem kleinen Rundgang mit einer Studentin der Medienwissenschaft, die uns in das Programm der bevorstehenden Studentenfilm-Festspiele einweihte und dabei auch einer der vier im Hause eingebauten Vorführräume zeigte. Zuvor hatten wir in der Mensa ein preiswertes und schmackhaftes Mittagessen bekommen.

Ich hatte den Eindruck, dass die fast 20 Teilnehmer dieser Führung mit Ihrer Entscheidung, daran teilzunehmen, zufrieden waren…

Die Zeitschrift "BauNetz" im Oktober 2000:

Am 4., 5. und 6. Oktober wird in Potsdam-Babelsberg der Neubau der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf“ mit einer dreitägigen Feier eröffnet. Die 500 Studierenden und 25 Professoren, die vormals auf 6.000 Quadratmetern in 19 verschiedenen Villen am Griebnitzsee arbeiteten, haben nun in dem 90 Millionen Mark teuren Gebäude fast doppelt so viel Platz: Zur Verfügung stehen 10.000 Quadratmeter für Arbeitsräume, Film- und Tonstudios, die für weitere 15 Millionen Mark mit der neuesten Technik ausgestattet sind.
Der Entwurf für das neue Hauptgebäude auf dem Gelände der Medienstadt Babelsberg stammt vom Hamburger Büro „me di um Architekten Jentz-Popp-Roloff-Wiesner“, das 1996 den offenen Realisierungswettbewerb gewonnen hatte. Fünf unterschiedlich lange Riegel, die im regelmäßigen Abstand aufgereiht durch ein großes Glasdach zusammengehalten werden und an der Marlene-Dietrich-Straße eine geschwungene Glasfassade ausbilden, sind im Inneren durch Brücken und Stege verbunden. Die vorher so umständliche interne Kommunikation soll nun kreativer Hauptbestandteil der Hochschule sein. Besonders stolz sind alle Beteiligten auf die europaweit einzigartige Lage der Bildungsstätte mitten in einem traditionsreichen Produktionsgelände, die alle Seiten auf erfolgreiche Zusammenarbeit hoffen lässt.

Programm und Anschrift des Studentenfilmfestivals:  sehsuechte.de/surfaces

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