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Bericht über eine geführte Wanderung von der Potsdamer Havel zur Geltower Havel am Sonntag, 16. Oktober 2016

Meine Idee ging auf - eine kleine Wanderung von Potsdam-West an der Havel über den Wildpark in den Ortsteil Wildpark-West von Geltow. Das waren gut 8 km mit kleinen Pausen und ohne Tempo. Interessant ist der der "Schnitt", den man hier durch Potsdam macht. Gleich am Bahnhof Charlottenhof liegt das Havelviertel am Schillerplatz, dass trotz der Bauzeit 30er Jahre recht hübsch und vor allem auch interessant ist, da es typische Potsdamer Baustilelemente vergangener Jahrhunderte verwendet. Auch gibt es auffallend große Grünflächen und im Weiterspazieren genießt der Stadtgänger die Fortschritte nach der Wende, denn der Uferweg geht weiter! Bis zum Grundstückdes militärhistorischen Archivs sind wir geblieben, dann aber in die Stadt und über die Straße "Am Bogen" durch das nächste 20erJAHRe Wohnviertel gelaufen, um an attraktiver Stelle in den waldartigen Wildpark zu kommen. Schnell war er durchquert und während dessen besserte sich das Wetter entscheidend. Am schönen Nordtor empfingen uns die ersten Sonnenstrahlen und wenige Minuten später am Tor der Hennig von Treskow Kaserne eine hübsche junge Frau in der (unförmigen) Uniform der Bundeswehr. Sie gehörte zum Service des Bundeswehrkommandos hier in Geltow-Wildpark-West. Denn im Novmeber 2014 ist im Gelände eine Gedenkstätte für die bei Auslandseinsetzen ums Leben gekommenen Deutschen entstanden. Das wollte ich unbedingt endlich kennenlernen - und es hat sich gelohnt! Nur eine halbe Stunde entfernt begingt die recht schicke eigentliche Ortschaft Wildpark-West. Davor findet der Wanderer noch zwei Besonderheiten: Neben den Ludwig-Persius-Bauten im Wildpark findet er am Wege das Entenfängergehöft. Leider ist es umgebaut worden, so dass die Handschrift des genialen Persius kaum zu erkennen ist. 300m weiter am Weg dann der Entenfängersee. Ein künstlicher Teich aus dem 17. Jahrhundert (ist allerdings ausgetrocknet) mit 4 kanalartigen Fallen für Wildenten. Man kann direkt am einstigen Teich ein paar hundert Meter entlangpilgern - sehr uriger Waldteil- und landet an der Kirchenstraße. Allerdings hat es in der aus den 20/30er Jahren stammenden Siedlung keine Kirche gegeben, so sehr sie auch geplant war. Desgleichen gibt es kein Rathaus aber einen Marktplatz ohne Markt. Was aber imponiert, sind einige der Häuser selbst. Sie stammen aus der Feder eine einmal sehr bekannten Potsdamer Architekturbüros "Estorff und Winkler". Es sind solide, schucke Villen, nie protzig oder sonstwie geschmacklo.Sie passen in die Auen- und Waldlandschaft sehr gut - und bis heute gegen sie sozusagen den Ton an in der inzwischen kräftig gewachsenen Siedlung. Das Architekturbüro plante überigens zusammen mit dem in Bornim benachbarten Gartenkünstler Karl Förster - und es ist sicher manch wertvoller Rest aus diesen Tagen in Wildpark-West zu entdecken. Wir jedoch sind für diesmal glücklich in der Gaststätte "Angelklause" gelandet. Sie liegt traumhaft direkt an der Havel, eine Wiese und Boote im Wasser, ein Blick aus dem Bilderbuch über den hier seenbreiten Fluss auf die romantische Siluoette von Werder gegenüber. Dass nun auch noch das Essen pünklich kam und gut mundete hätte gar nicht sein brauchen, aber es war ausgezeichnet!

Einzig zu kritisieren an der Tour gäbe es an der Verkehrsverbindung zurück nach Potsdam. Denn am Sonntag fährt dort nichts (was mir entgangen war, denn ich war sonst stets werktags oder Sonnabend dort. Wer kommt auf solche Ideen, alle Busse Sonntags zu streichen?) Aber da wir so schönes Wetter hatten, brauchte ich kein Taxi zu bestellen, Wir wanderten eine halbe Stunde nach dem Essen weiter in Richtung der Havel und gelangten zur Eisenbahnbrücke über den Zernsee und über diese und den Deich aus dem Jahre 1839 gelangten wir nach Werder zum Regionalzug nach Berlin. 

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