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                                                        Für einen Sonntag im April

                                                    "Nuthe-Nieplitz-Pfefferfließ"

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Bahnausflug in das abgelegene Zentrum des Naturparks Nuthe-Nieplitz. Hier führt ein aussichtsreicher Wanderweg von der Niederung des Blankensees an den Wiesen des Pfefferfließes entlang ins Dorf Rieben. Das Besondere: Dieser Bach darf sich seit 20 Jahren in seinem Bett benehmen, wie es seiner Natur entspricht: feucht und unbeherrscht. Ein neuer See ist entstanden und ein ökologisch wertvolles Niedermoor. Märkisch stille, unverbaute Landschaft und eine Einkehr im echten Dorfgasthof werden die Hauptbestandteile des Ausflugs sein....

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P.S.

Wie kommen wir dort hin? So nah es ist, es ist nicht einfach. Denn wir durchwandern eine Kreisgrenze und der Regionalverkehr mit Bussen respektiert diese als wären wir in grauer Vorzeit, wo Teltow-Fläming zu Sachsen zählte und Potsdam-Mittelmark die askanische Zauche war.

Deshalb gibt es nur eins am Wochenende: Mit dem Regionalexpress von Südkreuz bis Trebbin (das geht schnell) und von dort mit dem Großraumtaxi nach Stangenhagen (12 min). Werktags gibt es auch einen Bus (einen!), aber da hat die Dorfgaststätte geschlossen.

Die Wanderung von Stangenhagen startet an der B 246, genau wo diese das Pfefferfließ überbrückt beginnt eine Uferweg in die kleine, neue Moorwildnis dieses Baches. Zunächst quert er ein Vogelparadies (mit Beobachtungshochstand), dann geht die Wanderung durch recht schöne Wiesenlandschaft - am Rande grasen Haflinger. Wir folgen der Ausschilderung des Naturparks und kommen durch Kiefernwald und schließlich wieder durch Wiesen, wobei wir sowohl das Pfefferfließ wie auch den Pfeffergraben überqueren. Dieses
Gewürz gibt es hier natürlich nicht. Dem Namen dürfen wir getrost etwas abseitig deuten. Das Fließ war für die Dörfler so jwd. und außerdem noch sumpfig- Wohl ähnlich wie das "Land, wo der Pfeffer wächst" und man schon vor Jahrhunderten den einen oder anderen hinwünschte.

 

Wir aber haben nur Spaß an der Einsamkeit, die ab und an mit einem schönen weiten Blick gewürzt wird. Eine einzige menschliche Siedlung gibt es auf den 8 km: Eine bewohnte Försterei. Dann erst gerät man in die Nähe des Dorfes Rieben, das einen sehr schönen Rundweg um seinen gleichnamigen See hat. Er ist ganz natürlich erhalten und deshalb für Tourismus kaum brauchbar. Keine Stege, keine Datschen. Das Dorf selbst aber hat eine kleine Pension und eben eine Gaststätte. Wie lange noch? Nicht lange....

Neu und ebenfalls lohnend ist in Rieben der Hofverkauf, den wir gleich zweimal auf dem Weg vom Gasthof zur Bushaltestelle nutzen können. 

Bus? Ja, auch am Wochenende gibt es hier am Rand es Landkreises Busverkehr. Bis Beelitz! Von hier fährt wieder ein Regionalzug nach Berlin. Allerdings landen wir in Wannsee....nicht in Südkreuz.

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Wie bin ich auf diesen Ausflug gekommen? Anlass war eine kleine Reform des Busverkehrs, der wenigstens eine der Fahrten ohne Taxi möglich machte. Die Gegend eigentlich braucht keine Werbung, nur ist sie eben schlecht erreichbar. Ein Nachteil, der für den, der endlich da ist, ein Vorteil ist. Ich kenne Strecke Trebbin-Stangenhagen-Beelitz recht gut, gehört  sie doch zu meiner näheren Heimat und meine Eltern hatten Freunde in Trebbin. Dennoch wäre niemand damals auf die Idee gekommen, das Pfefferfließ zu bewandern und so blieb die Gegend für mich unerforscht. Erst vor kurzen sind Lena und ich dort mit dem Rad aufgekreuzt, haben eine Februar-Radtour gemacht und sind k.o. und mit Riesenhunger in Rieben eingekehrt. Für das Rad ist der Weg zu sandig, aber zu Fuß Ideal. Hier muss man sich Zeit lassen, war unser Urteil. Ideal fürs Wandern....

 

 

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